Roadtrip durch die Alpen

Die Alpen sind schön und abwechslungsreich. Es gibt so viel zu sehen, dass man getrost mehrmals hinfahren kann. Wir haben uns für einen Abstecher nach Tirol und Südtirol entschieden, denn irgendwo muss man ja anfangen.

Unsere erste Station von Berlin aus waren die Chiemgauer Alpen. Wir haben in dem kleinen bayerischen Dorf Rottau, im Gasthof Fischerstüberl übernachtet. Das Fischerstüberl ist ein typisches und ursprüngliches Gasthaus mit tollem Service und großartigem Fischrestaurant. Wenn man der Straße nach Grassau folgt kann man durch die schönste Alpenlandschaft bis Reit im Winkel fahren – sich kurz umsehen und dann wieder zurück. Zwischen Grassau und Rottau befindet sich ein schöner Moorwanderweg, der auch von den Einheimischen oft für Spaziergänge genutzt wird und in einer Stunde „abgewandert“ ist.

Blick aus dem Hotelzimmer im Fischerstüberl
Moorwanderweg

Den nächsten Tag haben wir unseren Hausberg erklommen und unsere Vignette für Österreich an der Tankstelle gekauft. Die Brennergebühr kann man schon bequem online bezahlen und dann entspannt an der Warteschlange vorbei zur Videomaut wechseln. Dort werden nur noch die Kennzeichen über Video abgeglichen, der Schlagbaum öffnet sich und die Tour über den Brennerpass kann beginnen.

Blick auf den Chiemsee von „unserem“ Hausberg in Rottau

Nach nur 3 Stunden durch Österreich und Italien Richtung Bozen kamen wir an unserer nächsten Station in Kaltern an. Unsere Unterkunft war der Knaller. Das Panorama Dependance war einfach nur perfekt. Sehr viel Liebe zum Detail, perfekter Service und tolle Zimmer. Wir haben uns sofort in den schönen gepflegten Garten verliebt, wo man sich nur noch entscheiden brauchte ob man vom Whirlpool oder von den herrlich Strandliegen aus, die Berghänge in der Ferne bewundert. Nachmittags wenn man auf der schönen Terrasse einen Kaffee trinken wollte, gab es immer Kuchen kostenlos dazu. Das Frühstücksbüfett erstreckte sich über zwei Räume voller Köstlichkeiten und der Speisesaal besteht praktisch nur aus Fenstern, die den Blick auf die Alpen freigeben.

Hier ein paar Bilder aus dem Paradies:

Garten mit Pool
Blick von der Hotelterrasse

Kaltern am See ist ein wunderschönes Dorf inmitten von Weinbergen gelegen. Hier kann man mit Elektrofahrrädern die Gegend unsicher machen oder per pedes um den See marschieren. Lecker Essen gibt es praktisch überall und Wein sowieso. Wichtig zu wissen: zwischen 13 und 16 Uhr ist Mittagsruhe und alle Geschäfte haben geschlossen.

Frische Bandnudeln mit Pfifferlingen direkt auf dem Marktplatz
Weinberge soweit das Auge reicht

Ausflugstipp: Mit der Mendelbahn – einer Standseilbahn mit 64% Steigung – dafür mit spektakulärer Aussicht – bis auf den Mendelpass hinauffahren und von dort aus kleine Wanderungen unternehmen. Mein Restauranttipp hier oben ist die Enzianhütte Genzianella. Wunderschön im Wald gelegen, tolles Essen (Kaiserschmarrn probieren!!) und super netter Service.

Wandern auf dem Mendelpass
wandern auf dem Mendelpass

Nach Kaltern ging es auf unserem Roadtrip durch die Alpen wieder Richtung Norden nach St. Leonard. Wir haben uns hier die liebevoll geführte Unterkunft Unterer Obereggerhof mitten auf dem Jaufenpass ausgesucht. Freundliche Betreuung und super Wandertipps gab es immer zum Frühstück gratis dazu. Der „Herbergsvater Bernhard“ ist der fabelhafte Koch des Hauses und er sorgte mit seinen Leckereien dafür, dass wir nicht einmal auswärts essen waren. Fun Fact: Als die deutsche Nationalelf 2014 vor der WM in St. Leonard im Trainingslager war, hat er für sie gekocht. Die „Herbergsmutter Katja“ ist die gute Seele im Haus. Sie versprüht konsequent gute Laune zu allen Tageszeiten und hat ihren halben Steichelzoo aus dem Tierheim oder schlechter Haltung übernommen. Wir haben es geliebt und fanden es großartig bei den Beiden.

Bernhard´s himmlische Knödel
Katja´s Streichelzoo

Zu unseren Topausflügen gehörte zweifellos der Passeierschluchtenweg. Der Weg startet in St. Leonard am Sportplatz und der Rundweg dauert circa 5 Stunden. Man kann aber auch nur in der Hälfte der Zeit bis Moss wandern und von dort mit dem Bus zurückfahren. Der Passeierschluchtenweg verfügt über beeindruckende Metallkonstruktionen und macht die Wasserkraft sprichwörtlich hautnah erlebbar.

Passeierschluchtenweg
Metallkonstruktion über der Schlucht
Passeierschluchtenweg – Nur für Schwindelfreie

Unser zweites Wanderhighlight war der Almenrundweg auf der anderen Seite des Jaufenpasses. Der perfekte Startpunkt ist der Parkplatz der Kalcheralm und dann geht es relativ gemütlich auf 2000 Meter Höhe über Kuhwiesen, Pferdekoppeln und kleine Flussläufe von Alm zu Alm. Großartig!

Aussicht Almenweg
Interessieren sich nicht für Wanderer
Interessiert sich außerordentlich für Wanderer

Nach fünf Tagen im schönen Passeiertal führte unser Roadtrip durch die Alpen von Südtirol nach Tirol in das schöne Dörfchen Wiesing, ganz in der Nähe vom imposanten Achensee. Auf dem Weg bot sich ein Abstecher nach Stans an, um die berühmte Wolfsklammschlucht zu besuchen. Der Stallenbach hat sich hier in über 1000 Jahren durch das Karwendelgebirge einen Weg geschnitten und die Mönche des Klosters St. Georgenberg haben dann den Wanderweg zwischen Stans und ihrem Kloster angelegt. Die Wolfsklammschlucht ist seit über 100 Jahren ein Top Ausflugsziel in Tirol. Bei über 30° Grad war es herrlich erfrischend und mit guten Wanderschuhen ist die Tour für alle zu meistern. Am Eingang in Stans gibt es ein Kassenhäuschen und mit 4,50 € ist man dabei.

Tirol Wolfsklammschlucht

Unsere letzte Nacht verbrachten wir im Gasthaus Waldrand. Daniela die Inhaberin hat wirklich einen Blick für Details und liebevolles Ambiente. Das fängt beim unglaublich tollen Frühstückstisch an, über wunderschöne Zimmer mit den flauschigsten Handtüchern auf der Welt bis zum liebevoll gepflegten Garten mit Naturpool. Wiederkommen ist angesagt!

Sonne genießen im Naturpool vom Gästehaus Waldrand
Achensee – fotografieren oder reinspringen? Beides!

http://www.annelie-voyage.com